Nachtstromspeicherheizung

Nachtstromspeicherheizung ist zur Zeit die wohl teuerste Art, eine Wohnung warm zu bekommen. Entstanden in der Zeit der aufkommenden Atomkraftwerke mit erhofften Kilowattstundenpreisen von 5 Pfennigen, liegen die heutigen Tarife knapp unter 20 Eurocent. Die steuerliche Subventionierung wurde erst 2007 beendet. Eine „Abwrackprämie“ in Höhe von bis zu 200€ pro abgebauten Nachspeicherofen wurde bis 2010 von der KFW bezahlt. Im EnergieEinsparungsGesetz von 2009 wurde  festgelegt, daß ab 31.12.2019 alle vor dem 1.1.1990 eingebauten Nachtstromspeicherheizungen nicht mehr betrieben werden dürfen. Nach dem 31. Dezember 1989 eingebaute oder aufgestellte elektrische Speicherheizsysteme dürfen nach Ablauf von 30 Jahren nach dem Einbau oder der Aufstellung nicht mehr betrieben werden. Der Grund dafür liegt in dem schlechten Wirkungsgrad (30 bis 38%) der alten Atom- und Kohle/Braunkohlekraftwerke, aus denen der Nachtstrom kommt und die bis zu 70% der eingesetzten Pimärenergie über Kühltürme in die Atmosphäre bläst. Ob die Besitzer von Nachtstromheizungen bei den weiter steigenden Strompreisen bis zum Jahr 2020 warten werden, bis sie auf eine billigere Heizmethode umsteigen, darf bezweifelt werden. Der Wechsel von Nachtstromheizung zu einer Heizungsform mit warmwasserbetriebenen Heizkörpern ist jedoch kein billiges Unterfangen. Ein günstiger Umstiegszeitpunkt dürfte die Einführung einer Nahwärmeversorgung sein, weil dabei die Kosten für einen Kessel und Tank eingespart werden können.
Update 12. Juni 2013:
Per Gesetzesänderung sollen Nachtstromheizungen über 2020 hinaus betrieben werden können u. a. mit der Begründung, die Geräte als Speicher zu nutzen für Überschußstrom aus Windstromerzeugung in verbrauchsschwachen Zeiten (z. B. in der Nacht und an Wochenenden). Es gibt aber bisher weder die intelligente Steuerungen für die alten Nachtstromheizungen, die nachgerüstet werden müssten noch das intelligente Stromverteilnetz („Smart Grid“), das für die Nutzung der Nachtstromheizungen als Speicher für Überschussstrom notwendig wäre.
Und überhaupt, ein Konzept für die Energiewende ist bei der schwarzgelben Regierung bisher nicht erkennbar, der Umweltminister schürt Angst mit seinen Äusserungen zu einer Strompreisbremse, ganz so, als müsse er die Kostenseite regulieren ohne daß er eine Vorstellung von der zukünftigen Art der Stromversorgung in der Bundesrepublik hat.